Ist das Machtgefälle DAS Kennzeichen einer BDSM-Beziehung oder kann BDSM in all seinen Ausprägungen auch ohne Machtgefälle ausgeübt werden?
Die Krux fängt für mich schon da an, wo ich Macht definieren soll. Ist Machtübertragung dort gegeben, wo ich jemanden im Einvernehmen eine Aufgabe übertrage, die er oder sie besser kann als ich? Dann hätte auch ein Buchhalter, ein Friseur oder ein Arzt Macht über mich im Sinn von BDSM? Ist das nicht einfach eine Dienstleistung? Oder fängt Macht im BDSM Sinn erst dann an, wenn ich nur einen groben Rahmen vorgebe durch meine Tabus?
Und zudem: wo fängt überhaupt BDSM an? Sind das schon die Fesselspielchen oder die Augenbinde? Oder braucht es dafür den passenden Rahmen und die entsprechenden Accessoires?
Das Haus BDSM ist so groß und hat so viele Zimmer und Ecken, dass ich es weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick erfassen kann. Letztendlich müssen sich zwei finden, die zusammenpassen und die gemeinsam die von ihnen bevorzugten Zimmer einrichten.
Und sobald sich die beiden eingerichtet haben, stellt sich bei manch anderen die Frage, ob SM per se brutal ist. Ist Brutalität im SM nicht sehr subjektiv und individuell? Ich glaube, dass jeder einen anderen Kink hat und dass das, was für mich erregend ist, für andere schon brutal sein kann und umgekehrt. SM kann gewalttätig aussehen. Solange aber Einvernehmlichkeit herrscht, werden doch die Bedürfnisse beider befriedigt.
Geht Top dann einen Schritt zu weit, wagt er/sie sich zu schnell über die Grenze und Bottom schafft es, Nein zu sagen, kann es sein, dass sein Vertrauen in sich selbst, in die Beziehung und den/die Bottom erschüttert wird. Ein Thread dreht sich um dieses sensible Thema aus Sicht eines Tops. Das zeigt mir und auch anderen ganz deutlich: Top ist auch nur ein Mensch mit Fehlern und potentiellen Unsicherheiten. Und vor allem, wie wichtig Kommunikation ist, selbst wenn sie Kritik am Top beinhaltet.
Ein anderes Thema widmet sich dem Mentoring, den Vor- und Nachteilen, den Möglichkeiten und Gefahren. Leider manifestieren sich auch Vorurteile darin. Ich bin dabei selbst etwas voreingenommen, denn als Mentorin versuche ich nicht, meine Meinung dem oder der Fragenden als Wahrheit zu "verkaufen", sondern einfach nur durch gezieltes Fragen und Anstupsen dem/der Mentee aus dem Gedankenkarussell zu helfen.
Wer von uns Männer als Sexualpartner bevorzugt, kann sich an einem Thread beteiligen, der sich um die Frage dreht, wie der Penis eines Mannes gestaltet sein soll, damit er ansprechend wirkt. Ich oute mich einmal: der Penis sollte an einem Mann hängen, der Grips im Kopf hat und nicht nur in seinen Genitalien.
Was auch immer ihr bevorzugt, kommt bevorzugt gut durch die Nacht und startet gut in eure neue Woche.