Irgendwie scheinen die letzten Wochen des Lock Downs für viele eine Zeit des Nachdenkens und Umdenkens gewesen zu sein, denn es finden sich gleich mehrere Threads von Neulingen, die nach eingehender Selbst-Reflexion fragen, wie sie ihre bisher geheimen Wünsche und Sehnsüchte in reale BDSM-Erlebnisse umwandeln können. Manchmal braucht es scheinbar nur Ruhe und wenig Ablenkung, um sich selbst neu zu entdecken.
Daneben gibt es auch eine Umfrage, wie man zur - für sich - richtigen Art des Schmerzes findet. Im Endeffekt ist es wie bei vielen anderen Dingen: Versuch und Irrtum und sich gaaaanz langsam herantasten. Kein Tag ist wie der andere, kein Werkzeug fühlt sich wie das andere an. Und jeder hat seinen eigenen Zugang dazu. Wie wunderschön vielfältig doch auch der Bereich des SM ist. Selbst ein Orgasmus kann durch Schmerz ausgelöst werden.
Es wird auch ganz ernst über die Art und Weise diskutiert, wie ein Streit zwischen Dom und Sub ablaufen sollte. Sicher ist das auch von der Art des BDSM abhängig (im TPE lässt es mögicherweise gar nicht streiten, höchsten erörtern), aber letztendlich halte ich es für eine ganz normale Beziehungsarbeit, dass sich beide Partner im Fall einer Meinungsverschiedenheit auch mit dem Sujet und miteinander auseinandersetzen. Ob jetzt BDSM zur Beziehung gehört oder nicht, debattiert oder gestritten wird sicher in fast jeder Beziehung einmal.
Und kommt man irgendwann an den Punkt, an dem alles ringen und debattieren nicht mehr hilft, trennt man sich. Wie geht es nach der Trennung weiter? Wie gehen die Ex-Partner miteinander um? Wie soll man auf vermeintliche Falschbehauptungen reagieren oder soll man überhaupt darauf reagieren? Ich halte es für ein Zeichen von Größe, darauf nicht zu antworten und einfach über so etwas hinwegzusehen. Und wenn es keine Differenzen gibt, Bottom aber stark an Top hängt, hat Top dann die Verantwortung auch noch nach einer Trennung? Sollte Top das Unvermeidliche "ausgleiten" lassen, sozusagen Bottom über die Trennung hinweghelfen? Ich mag da ein wenig hart klingen, aber besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Was hilft das Ausschleichen aus einer Beziehung, verlängert es nicht sogar den Trennungsschmerz? Sollten wir Bottoms nicht alle in der Lage sein, in unserer Eigenverantwortung auch lernen, mit einer potentiellen Trennung umzugehen?
Fasziniert war ich über manche Vorurteile und wie diese sich in den Foren manifestieren. Da wird gefragt, ob der Orgasmus der Frau durch Squirten intensiver wird. Obwohl es nachweislich keinen Zusammenhang zwischen den beiden geben muss. Es kann zusammenfallen, muss es aber nicht. Da es von ganz unterschiedlichen Bereichen ausgelöst wird.
Wollt Ihr Euer Wissen auffrischen? Es gibt einen Thread über über eingewanderte Wörter, den ich unglaublich erfrischend finde.
Da ich selbst jetzt nicht ganz so frisch bin, werde ich ins Bett gehen. Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht, einen guten Start in die neue Woche und viele schöne Erlebnisse.