Meine Woche vom 24. bis zum 30. Mai 2020

Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß.

Gebrüder Grimm

 

Da möchte einfach nur jemand wissen, ob und welche Namen Dom und Sub in der Session haben, und daraus wird eine Grundsatzdiskussion über den Sinn und Unsinn solcher Namen gemacht. Sehr schade, denn ich hätte gern gelesen, was sich andere so einfallen lassen.

 

Wobei mich das, was andere sich einfallen lassen bzw. glauben zu erkennen, manchmal schon etwas erschreckt. Da wird in das Verhalten einer Kollegin mal flugs die unerkannte Sub hineingedeutet und ganz naiv gefragt, wie man das zu einer Spielbeziehung neben der eigenen Ehe aufbauen kann. Auf die Idee miteinander und vor allem mit der eigenen Frau zu reden, kommt man(n) dabei aber nicht. Wann haben Menschen aufgehört, miteinander zu sprechen und angefangen, nur noch im Internet und auf Foren nach Anregungen zu suchen?

 

Und warum verleiten uns die die Möglichkeiten dieser und anderer Plattformen immer wieder dazu, uns hier "auszukotzen" und zu jammern, anstatt uns selbst klar zu werden, was wir wollen und suchen? Wieso suchen wir Bestätigung in unserer Enttäuschung anstatt zu überlegen, was wir anders oder besser machen können, um Enttäuschungen zu vermeiden? Ich verstehe ja die Frauen, die als Anfängerinnen mit schönen Fantasien und großen Erwartungen nach anfänglichen "Tieffliegern" hier Rat und Hilfe suchen, aber muss dass immer wieder in "Dom-Bashing" ausarten? Solidarität hin oder her - keiner kennt die genauen Hintergründe und Abläufe, also warum maßen sich so viele an, den vermeintlichen "Dumm-Dom" zu verurteilen?

 

Geradezu philosophisch mutet daneben das Thema Disziplin an: Wenn Top von Bottom die Einhaltung bestimmter Regeln und Rituale verlangt, macht er/sie sich damit selbst nicht zum Sklaven dieser Regeln und Rituale? Wieviel Selbstdisziplin verlangt dies von Top? Wie sehr lässt er/sie selbst in diesen Regeln gefangen halten, will er/sie die Einhaltung kontrollieren und unter Umständen auch sanktionieren?

 

Ich finde diesen Gedankengang spannend. Macht er mir klar, dass Top im gleichen "System" an die gleichen Grenzen stößt wie auch Bottom. Diesen Aspekt habe ich so nie bewußt wahrgenommen und sehe dadurch, dass auch Top sich hin und wieder eingeschränkt und in ein Korsett gezwängt fühlen kann. Das bedeutet für mich nicht, dass ich meine Regeln aufgeben möchte, sondern dass ich besser verstehen kann, wenn mein Top in bestimmten Situation nicht in der Lage ist, die Einhaltung dieser Regeln zu kontrollieren.

 

Apropos Rituale: in einem Thread wird gefragt, welche Rituale, Spleens und Ticks andere Bottoms haben, um sich mental (und körperlich) auf eine Session vorzubereiten. Und wieder wurde mir gezeigt: ich bin nicht allein. Es gibt genauso viele "Verrückte" da draußen wie ich eine bin.

 

Getreu dem Motto: was Sie schon immer von ihren Nachbarn wissen wollten, fragten Threads nach den bevorzugten Intimfrisuren und der Nacktheit zu Hause, ebenso nach Wegen, die Liebhaberqualitäten eines Mannes zu erkennen. Was manche Menschen von anderen so alles erfahren wollen. 

 

Eines weiß ich jetzt ganz sicher: ich wünsche Euch allen einen wunderschönen Sonntagabend, einen genauso wunderschönen Pfingstmontag und eine tolle neue Woche.

Zoras Gedanken für ihren Herrn

* = Passwort-geschützte Bereiche

About us

Privacy

Cookies

Sitemap