Meine Woche vom 22. bis 28. März 2020

Wir sind alle soziale Wesen und suchen nach einer Gemeinschaft oder Gruppe, der wir angehören können. So wundert es mich nicht, dass besonders "Neulinge" immer wieder die gleichen Fragen stellen:

• Wie seid ihr zu BDSM gekommen?

• Was ist die Motivation hinter eurer Neigung?

• Warum fühle ich so? Gibt es eine Erklärung für meine Vorliebe/meinen Fetisch?

 

Sie suchen nach Antworten und meiner Ansicht nach besonders nach Gemeinsamkeiten mit anderen. Dieses Ich-bin-nicht-allein-auf-dieser-Welt-Gefühl, das wir doch mehr oder weniger alle benötigen.

 

Und sind sie dann soweit und bei sich selbst, beginnen sie mit der Suche nach dem passenden Gegenüber, stellen sich die ersten Hindernisse in den Weg:

• Wie finde ich den passenden Top/Bottom?

• Was macht einen guten Top aus?

• Darf ich als Bottom zusammen mit dem potentiellen Top Regeln und Tabus definieren?

• Wie sollte ein Vertrag zwischen Top und Bottom formuliert sein?

• Was ist ein Wunschzettelsub und bin ich das sogar?

Und ganz aktuell:

• Wie läuft die Suche und das Dating in Zeiten von Corona?

 

Und ich frage mich dabei immer wieder: warum reduzieren wir uns so sehr auf unsere Neigung und nehmen uns nicht ganzheitlich wahr? Ich beispielsweise will mit Menschen zusammen sein, die zu mir passen, will mich austauschen mit Individuen, die ihre eigenen und ganz besonderen Ansichten haben, will befreundet sein mit anderen, die mein Herz berühren, will Sexualität erleben mit verrückten Fantasten und fantastischen Verrücken und will mein BDSM ausleben mit einem Top, dessen BDSM wie der Schlüssel ins Schloss zu meinem BDSM passt. Und das alles in Personalunion.

 

Der Mensch, dem ich mich öffne, bei dem ich meinen Körper und meine Seele nackt mache, soll in seiner Einzigartigkeit so vollkommen unvollkommen sein, dass er mich ergänzt wie Yang das Yin, wie die Nacht den Tag, wie der Mond die Sonne. Ja, ich bin idealistisch genug, alles zu wollen. Aber nur so habe ich alles bekommen. Und ich glaube daran, dass das Setzen von Zielen erst die Möglichkeit eröffnet, die passenden Strategien zur Umsetzung zu finden.

 

Möglicherweise geht es mir so wie manch anderem und ich bin im Alter anspruchsvoller geworden (auch darum dreht sich ein Thread). Allerdings bin ich froh, dass ich bereits eine ganze Schippe an Lebenserfahrung mit mir herumtrage und diese auch in neuen und ungewohnten Situationen abrufen kann.

 

Schön finde sich auch die Idee in der Bondage Gruppe, gemeinsam zu tüddeln. Genauso nett sind die Ideen, gemeinsam Aufgaben oder Ideen für Sessions oder Spiele zu finden, einen Corona Kalender in Form eines Adventskalenders zu führen oder sich zu virtuellen Stammtischen zu verabreden.

 

Was habt Ihr für Ideen, wie wir alle virtuell gemeinsam die folgenden Tage und Wochen gestalten können? Was wollen wir zusammen erleben? In Worten (Geschichten zusammen verfassen), in Bildern (Fotos, die aufeinander aufbauen)? 

 

In diesem Sinn: habt alle eine kreative Woche.

 

Zoras Gedanken für ihren Herrn

* = Passwort-geschützte Bereiche

About us

Privacy

Cookies

Sitemap